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22.09.2014

Neuer Rekord: Mehr als 5000 Teilnehmer beim „Marsch für das Leben“ in Berlin

BVL-Vorsitzender Martin Lohmann: „Die Pro- Life-Bewegung ist im Aufwind – national wie international“.

Nach konservativen polizeilichen Schätzungen nahmen in diesem Jahr mindestens 5.000 Personen am 20.09.14 am „Marsch für das Leben“ in Berlin teil. Damit stieg die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder im Vergleich zum Vorjahr, 2013 waren es 4.500.

Der Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL) Martin Lohmann zeigte sich in einer Presseaussendung vom 21.09.14 erfreut über diese Steigerung: „Die Pro-Life-Bewegung ist im Aufwind - national wie international. Auch und gerade unter jüngeren Menschen wächst die Sensibilität für das Leben. Dies belegen die zahlreichen jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim diesjährigen Schweigemarsch - ein eindrucksvolles und friedliches Zeugnis für das Leben!“

Zentrale Themen Selektion von Behinderten, Abtreibung, Sterbehilfe.

Der zehnte Marsch für das Leben begann laut Pressemitteilung des BVL um 13 Uhr vor dem Bundeskanzleramt mit einer etwa einstündigen Kundgebung mit Interviews und Statements von Vertretern von Lebensrechtsorganisationen, Experten und Betroffenen. Eingebettet wurde das Bühnenprogramm in ein musikalisches Rahmenprogramm.

Der BVL-Vorsitzende Martin Lohmann rief zu Beginn zu einem friedlichen, respektvollen und toleranten Schweigemarsch durch Berlin auf: „Wir sagen Nein zu Hass, Nein zu Gewalt, Nein zu Verfolgung und Diskriminierung! Hass tötet, doch Liebe ist immer stärker. Und darum sagen wir Nein zu Fanatismus oder Faschismus! Nein zu rot lackierten Braunen oder braun lackierten Roten!“

Zugleich informierte Lohmann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Marsches über einen Anschlag mit Farbflaschen, der in der Nacht vom 18. auf den 19. September auf die Geschäftsstelle des Bundesverbandes Lebensrecht verübt wurde und mehrere Räume unbrauchbar machte: „Es traf Räume, in denen Frauen und Männer beraten werden, die ihr Kind bekommen möchten, aber Hilfe brauchen. Es traf eine Kleiderkammer mit Babyausstattung. Die geistigen Brandstifter sitzen in Parlamenten und Verbänden.“ Inzwischen hat sich das Bündnis „Marsch für das Leben? What the Fuck“ zu dem Anschlag bekannt. Die Täter sprechen davon, sie hätten dem Büro einen Besuch „mit Hammer und Farbe“ abgestattet.

Neben dem BVL-Vorsitzenden Lohmann und der ALfA-Vorsitzenden Dr. Claudia Kaminski sprach auch der Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL) Hubert Hüppe MdB, der von 2009 bis 2013 Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen war und im Vorfeld zur Teilnahme am Marsch für das Leben aufgerufen hatte. Zentrale Themen waren die Selektion von Behinderten, Abtreibung und Sterbehilfe.

Ein persönliches Zeugnis für ihr unter schweren Bedingungen getroffenes Ja zum Leben gab eine Frau mit ihrer 3-jährigen Tochter, die Trisomie 21 (Down-Syndrom) hat: „Ich wurde mit 48 Jahren schwanger und die Ärzte haben mir aufgrund der Diagnose, die bereits während der Schwangerschaft bekannt war, nahe gelegt, einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen. Dies sei kein Problem zumal es doch so viele Schwierigkeiten und Probleme im Leben mit so einem Kind gäbe und außerdem scheinen diese Menschen doch sehr eingeschränkt ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Meine Tochter ist sehr eifrig dabei, alles zu erkunden, ist emotional sehr liebevoll und bereitet uns sehr viel Freude und wir sind stolz auf sie, da wir sehen können, welche Lebensfreude sie ausstrahlt und welche Fortschritte sie in der Frühförderung macht.“ Zusätzlich berichteten weitere Eltern von ihren Erfahrungen mit Gendiagnostik.

Für die junge Generation, die jedes Jahr ebenfalls aus dem gesamten Bundesgebiet nach Berlin anreiste, sprach der 21-jährige Student Rudolf Gehrig. Auf die Frage, warum er sich für den Lebschutz in allen Phasen engagiert, antwortete er: „Wenn unsere Gesellschaft irgendwann aufwacht und sich entsetzt fragt, wie es so weit kommen konnte, möchte ich im Rückblick nicht als ;Mitläufer' oder gar ,Mittäter' eingestuft werden. Deswegen setze ich mich heute schon für das Lebensrecht eines jeden Menschen ein.“

Eine weitere Interviewpartnerin war die Sprecherin der Initiative Familienschutz, die im vergangenen Jahr die erfolgreiche europäische Initiative „One of us“ für Deutschland koordiniert hat: „Menschliches Leben braucht die Familie - und ganz besonders da, wo es schwach ist, am Lebensanfang und -ende. Wirkungsvoller Schutz des Lebens erfordert deshalb unverzichtbar den Schutz der Familie.“

Der langjährige Generalsekretär der Evangelischen Allianz Deutschland und Vorsitzender des Treffens Christlicher Lebensrecht-Gruppen (TCLG) Hartmut Steeb, der in diesem Jahr den Preis der Stiftung Ja zum Leben erhielt, sprach über seine Erfahrungen und Perspektiven für einen besseren Schutz des Lebens. „Lasst uns nicht neue Werte suchen, sondern die guten Wertsetzungen Gottes und unsere Väter und Mütter dankbar bejahen und als Schätze neu ausgraben, polieren, zum Leuchten bringen“, so Steeb.

Abschließender ökumenischer Gottesdienst vor dem Berliner Dom

Der Marsch für das Leben ging mit einem ökumenischen Gottesdienst vor dem Berliner Dom zu Ende. Durch den Gottesdienst führte der evangelische Pfarrer Axel Nehlsen. Die Predigt hielt in diesem Jahr der Generalvikar des Bistums Regensburg, Prälat Michael Fuchs. Er unterstrich die Bedeutung des Lebensrechts für eine humane Gesellschaft und dankte den Teilnehmern des Marsches für ihr mutiges Zeugnis.

In seinem Schlusswort dankte Lohmann den zahlreichen Teilnehmern des Friedensmarsches für ihr persönliches Zeugnis: „5.000 Menschen sind heute auf die Straße gegangen und haben gleichsam mit ihren Füßen für das Leben abgestimmt. Der Marsch für das Leben war auch in diesem Jahr ein friedliches, respektvolles und tolerantes Zeugnis für das Leben und gegen den Tod. Ich danke allen Teilnehmern für ihr Zeugnis! Die Proteste gegen unsere Freiheitsbewegung sind letztlich nur eine starke Bestätigung dafür, dass wir einen Friedensmarsch für das Leben nötig haben. Wir sagen Ja zum menschlichen Leben, zur Würde jedes einzelnen Menschen, von Anfang an bis zu seinem natürlichen Ende! Wir wollen keinen Suizid auf Wunsch, keinen verordneten oder vorgeschriebenen Selbstmord im Alter oder bei Krankheit. Wir sind für alle Menschen, für das Leben aller Menschen!“

Weitere Informationen und Berliner Erklärung

Auf der Webseite zum Marsch für das Leben finden Sie zahlreiche Fotos, eingegangene Grußworte von Kirchenvertetern und Politkern sowie weitere Hintergrundberichte. Zudem gibt es wieder eine „Berliner Erklärung zum Schutz des ungeborenen Lebens“. Darin appelliert der Bundesverband Lebensrecht an Politik und Gesellschaft, das unbedingte Recht auf Leben als oberstes Menschenrecht und elementare Grundlage unserer rechtsstaatlichen Ordnung zu achten und durchzusetzen.   


Presseschau

Nachfolgend finden Sie ein paar ausgwewählte Berichte zum Berliner Marsch für das Leben 2014.

Marsch für das Leben in Berlin mit über fünftausend Teilnehmern
Nach Schätzungen der Veranstalter haben über 5.000 Menschen teilgenommen - Wieder Steigerung zum Vorjahr (2013: mehr als 4.500 Unterstützer) – Anschlag auf BLV-Geschäftsstelle
KATH.NET 20.09.14

Mit dem Segen aus Rom
Mehr als 5.000 Christen bei "Marsch für das Leben" durch Berlin
DOMRADIO 20.09.14

Berlin-Mitte: Aktivisten stören Demo von Abtreibungsgegnern
von Timo Kather
Bei der von Abtreibungsgegnern organisierten Demo "Marsch für das Leben" hat es am Samstag eine Störaktion von Gegendemonstranten gegeben - sie werfen der Polizei "massive Gewaltanwendung" vor.
TAGESSPIEGEL 20.09.14

JA zum Leben!
Es ist erstaunlich, dass in Berlin beim „Marsch für das Leben“ jedes Jahr Tausende von Menschen auf die Straße gehen, um für etwas zu demonstrieren, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte: das Recht auf Leben.
Von Georg Dietlein
KATH.NET 20.09.14

Marsch für das Leben: Vorsitzender zieht gemischtes Fazit
Lohmann: Mehr Teilnehmer, aber auch mehr Gewalt von Gegendemonstranten
KATH.NET 22.09.14

Lebensmarsch: Bundestagsabgeordneter von ZDF-Mitarbeitern gestoßen
Marsch für das Leben: MdB Hubert Hüppe wurde von ZDF-Mitarbeitern mutwillig gestoßen, von einer weiteren Person wurde er mit einem Farbbeutel attackiert.
KATH.NET 20.09.14

ZDF behauptet: Hüppe hat Fernsehteam bedrängt und Interviews gestört
Laut ZDF sei die körperliche Aggression beim ‚Marsch für das Leben’ von Hubert Hüppe ausgegangen. Die Mitarbeiter des Senders hätten lediglich versucht, die Aufnahmen abzuschirmen.
KATH.NET 24.09.14