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11.02.2017

Beitrag zur aktuellen Diskussion: „Vorgeburtliche Diagnostik: Schritte auf dem Weg zur Eugenik“

Im Deutschen Ärzteblatt 114(6) vom 10.02.17 gibt es einen sehr lesenswerten Beitrag zum Thema „Vorgeburtliche Diagnostik: Schritte auf dem Weg zur Eugenik“.

Konkret beleuchten die drei Autoren Michael Kiworr, Axel W. Bauer und Paul Cullen die Praxis der Präimplantatiomnsdiagnostik (PID) seit Inkrafttreten des PID-Gesetzes 2011 sowie die nicht invasive pränatale Diagnostik (NIPD).

Hierzu hat im August 2016 der G-BA überraschend ein Verfahren zur Bewertung dieser NIPD eingeleitet, das bei positivem Ausgang zur Übernahme der Kosten des Verfahrens durch die gesetzlichen Krankenkassen führen wird.

Der Beitrag schließt mit einem ernüchternde Fazit der Autoren, dass entgegen der allgemeinen Meinung in Öffentlichkeit und Ärzteschaft die Diskussion um die vorgeburtliche Diagnostik durch die neuen Techniken nicht zur Ruhe gekommen ist: „Ethische Standards werden gelockert und Indikationen willkürlich ausgeweitet. Dazu kommt, dass die Verfahren zur vorgeburtlichen Diagnostik immer billiger werden und durch die Übernahme in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen eine „Normalisierung“ eintritt. Dieser starke neo-eugenische Impuls steht jedenfalls in diametralem Widerspruch zur hippokratischen Tradition.“

Ausführliche Informationen:

Vorgeburtliche Diagnostik: Schritte auf dem Weg zur Eugenik
Kiworr, Michael; Bauer, Axel W.; Cullen, Paul
Deutsches Ärzteblatt 2017; 114(6) vom 10.02.17